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Nicht jedermanns Sache

Um in einem Hochmoor überleben zu können, braucht es spezielle Anpassungsfähigkeiten. Mit der extrem sauren, nassen und nährstoffarmen Umgebung kommen nur Spezialisten klar. Diese sind wie ihre Lebensräume zumeist selten oder schon vom Aussterben bedroht. Die meisten Lebensraumspezialisten sind nur in ihrem eigenen Extremlebensraum konkurrenzfähig gegenüber anderen Pflanzen und Tieren. Die einen haben aussergewöhnliche Strategien, um an Nährstoffe zu gelangen, z.B. der rundblättrige Sonnentau. Dieser fängt mit klebrigen Blättern Insekten und verdaut deren Eiweiss. Andere brauchen einfach weniger Nährstoffe zur Verfügung, um zu wachsen und überleben zu können. Eine weitere Strategie ist es, im Hochmoor zu leben, jedoch die Ressourcen rundherum mit zu nutzen. Die Schmetterlinge zum Beispiel, deren Raupen nur auf Hochmoor-Pflanzen vorkommen, können sich als ausgewachsene Exemplare ihren Nektar auch aus Wiesenblumen in der Umgebung holen. Umgekehrt machen es die Birkhühner und einige Heuschrecken. Sie leben ausserhalb des Hochmoores, gehen aber ab und zu hinein, um sich Futter zu suchen. Der einzige Baum, der auf den Bulten (Erhebungen) in einem intakten Hochmoor bestehen kann, ist die Bergföhre. Die anderen Bäume ertragen die Nässe und häufig auch das saure Milieu nicht. Die intakte Struktur des Hochmoores mit dem Vorhandensein von Bulten (Erhebungen) und Schlenken (Vertiefungen) ist nicht nur für die Bergföhre wichtig. Viele pflanzliche und tierische Hochmoor-Bewohner sind auf das dadurch entstandene Mikroklima angewiesen.

Tiere die im Hochmoor angetroffen werden können, Zeichnung Jacky Orler

Legende:
1 Wespenspinne
2 Hochmoor-Gelbling
3 Hochmoor-Mosaikjungfer
4 Hochmoor-Bläuling
5 Sumpf-Grashüpfer
6 Wasserkäfer
7 Moor-Ameise
8 Wasserwanze
9 Milbe
 

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