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Portrait

Das Glarnerland ist eines der steilsten Alpentäler. Eindrücklich prägen grosse Höhenunterschiede sein Bild. Es steht nur gegen Norden, zur Linthebene hin, offen. Die Gegensätze widerspiegeln sich im Klima. Es wechselt innert weniger Kilometer von mild am Walensee, wo südliche Flora zu finden ist, zu hochalpin auf den vergletscherten Berggipfeln, und bläst der Föhn durchs Tal, können Temperaturrekorde gemessen werden.

Der 685 km2 grosse Kanton entspricht etwa dem Einzugsgebiet der Linth. Das Sernf- oder Kleintal bietet als einziges Seitental dörflichen Siedlungen Platz. Das Klöntal, das wichtigste westliche Seitental, ist, wie Carl Spitteler rühmt, mit seinem Bergsee «so schön, wie es kein Traum errät».

Am Eingang ins Sernftal befindet sich eine der berühmtesten geologischen Stellen der Alpen. In der «Lochsite» überlagern ältere Gesteinsschichten jüngere, was die Geologen den Schlüssel zur Erkenntnis der Überschiebung von Gebirgsdecken finden liess. Eine naturgetreue Kopie findet sich im American Museum of Natural History New York.

Als sichtbarster Eingriff des Menschen zur Zähmung der Natur zeigt sich das imposante Linthwerk, welches das Antlitz der ganzen Region prägt. Die Linthkorrektion wird 1807 als erstes Nationalwerk der Schweiz in Angriff genommen. Die Linth wird in den Walensee geleitet und ihr Lauf in den Zürichsee kanalisiert. Zuvor floss sie, den Ausfluss des Walensees immer mehr zurück stauend, ungeregelt, die Linthebene versumpfend, Krankheit, Elend und Armut bringend, träg dem Zürichsee zu.

Ausbildung

Das Schulsystem des Kantons Glarus ist gut ausgebaut und an die Verhältnisse vor Ort angepasst. Die Gemeinden führen Kindergarten- und Primarklassen, teilweise auch Basisstufen. Die Oberstufe (Sekundarstufe I) ist in Ober-, Real- und Sekundarschulklassen aufgeteilt, wobei mehrere Gemeinden diese integrativ führen. Schülerinnen und Schüler mit besonderem Förderbedarf werden durch Schulische Heilpädagogik oder auch durch individuelle Angebote im Bereich Deutsch als Zweitsprache (DaZ) unterstützt.

An der Kantonsschule in Glarus wird ein Langzeit- und Kurzzeitgymnasium sowie eine Fachmittelschule mit verschiedenen Profilen geführt. Ebenfalls an die Kantonsschule angegliedert ist die Glarner Sportschule.

Im Kanton können in rund 400 Lehrbetrieben etwa 130 Berufe erlernt werden. An den Glarner Berufsfachschulen - der Kaufmännischen Berufsfachschule und dem Bildungszentrum Gesundheit und Soziales in Glarus sowie der Gewerblich-Industriellen Berufsfachschule in Ziegelbrücke - kann man zwischen verschiedenen Berufsmaturitätslehrgängen und Ausbildungen auf Stufe Höhere Fachschule auswählen. Zudem gibt es an diesen Schulen attraktive Weiterbildungskurse sowie das Brücken- und Integrationsangebot. Das Berufsinformationszentrum (BIZ) in Glarus unterstützt Jugendliche und Erwachsene in der Berufs- und Laufbahnberatung.

Kultur

Glarus ist ein Kulturkanton. Kunst, Kultur und Wirtschaftsgeschichte des Kantons werden in Museen und Baudenkmälern vermittelt: Im Freulerpalast in Näfels, im Kunsthaus Glarus, im Anna Göldi-Museum in Ennenda oder im historischen Schieferbergwerk im Landesplattenberg in Engi. Von der grossen kulturellen Vielfalt auf kleinem Raum zeugen Hunderte von Einträgen in der Glarneragenda, die Auskunft geben über mannigfaltige Veranstaltungen, Museen, Kunstschaffende und Clubs oder Vereine aller Art.

Das Glarner Chor- und Orchesterwesen weist eine bemerkenswerte Tradition punkto Dichte und Qualität des Musikschaffens auf. Die Vereine leben vom überdurchschnittlich starken Musikinteresse der Bevölkerung und widmen sich dem ganzen Repertoire von Blas- und Volksmusik über klassische Musik bis hin zu Gospel und Pop. Die Glarner Musikschule und die Modern Music School in Mitlödi bieten als Bildungs- und Kulturzentren mit eigenen Räumen ein breites Angebot an Instrumental- und Vokalfächern. Die Blasmusikvereine stehen allen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen offen.

Die reichen Angebote von Landesarchiv und vor allem der modernen Landesbibliothek dienen nicht nur den Bildungshungrigen, sondern auch geschichtlich und kulturell Interessierten oder einfach dem Lese-, Hör- und Sehvergnügen.

Sport

Nicht weniger umfangreich ist das Angebot im Sport, wo viele schulische Angebote inklusive der Glarner Sportschule den Weg ebnen zu privaten Sportclubs. Mit über 40 Sportarten ist das Vereinsleben im Glarnerland vielfältig und lebendig. Von den über 200 Sportanlagen im Kanton stechen die Sportzentren in Näfels, Filzbach und Glarus sowie die Schneesportanlagen in Elm, Braunwald und Mollis/Kerenzen heraus. Generell bieten die Glarner Berge eine Fülle von Outdoor-Möglichkeiten. Nicht umsonst wurde die erste Hütte des Schweizerischen Alpenclubs (SAC) im Kanton Glarus, am Tödi, erstellt. Das Glarnerland gilt gemeinhin als Wiege des schweizerischen Skisports, bietet aber auch für andere Winter-, Sommer- und Ganzjahressportarten eine erstaunlich breite Palette an Bewegungsmöglichkeiten an. Ob auf zwei Beinen, zwei Brettern oder zwei Rädern: Es lohnt sich, diese zu entdecken.

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