Den widrigsten Umständen zum Trotz
Einige Pflanzen und Tiere benötigen genau diese extremen Lebensbedingungen im Hochmoor zum Überleben. Beispiele sind der rundblättrige Sonnentau, die Rosmarinheide, das Scheiden-Wollgras, die Moosbeere und die Rauschbeere. Einzelne Torfmoose kommen ausnahmslos nur in Hochmooren vor, zum Beispiel Sphagnum magellanicum aggr. und Sphagnum cuspidatum. Das sind alles Pflanzen, die typischerweise auf den Erhöhungen, den Bulten, vorkommen. Dort ändern sich die Bedingungen zwischen nass und trocken eher rasch. In den Schlenken, die praktisch immer feucht sind, finden sich eher Pflanzen, die auch anderswo überleben können. Bei den Tieren gibt es Milben, Wasserkäfer, Wasserwanzen, Moorameisen, Laufkäfer, Spinnen und Amöben. Grössere Tiere wie Regenwürmer, Fische, Egel oder Wasserasseln fehlen. Wegen dem sauren Milieu im Wasser ist unter anderem deren Atmung erschwert. Amöben leben mit Algen zusammen, um zu ihren Nährstoffen zu gelangen. Die Raupen des Hochmoorgelblings sind auf die Rauschbeere als Futterpflanze angewiesen. Diejenigen des Hochmoorbläulings sind etwas flexibler und mögen auch Preisel-, Heidel- oder Moosbeerpflanzen. Raupen des Hochmoor-Perlmuttfalters findet man nur auf der Moosbeere. Die wenigen Libellenarten, die nur in Hochmooren leben, sind vom Aussterben bedroht. Diese haben so klingende Namen wie Hochmoor-Mosaikjungfer oder arktische Smaragdlibelle. Weitere bedrohte Tiere, die Hochmoore unter anderem als Lebensraum nutzen können, sind das Birkhuhn, der Sumpfgrashüpfer und die Sumpfschrecke.
Legende:
1 Aufrechte Bergföhre
2 Spiess-Torfmoos
3 Scheidiges Wollgras
4 Blutauge
5 Magellans Torfmoos
6 Rundblättriger Sonnentau
7 Heidelbeere
8 Besenheide
9 Rasen-Haarbinse
10 Rosmarinheide
11 Moorbärlapp
12 Fieberklee
13 Wenigblütige Segge
14 Preiselbeere
15 Schnabel-Segge