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Die Wohnungsnot der Torfmoose

Die Hochmoorfläche in der Schweiz ist im Laufe des letzten Jahrhunderts um 90 % zurückgegangen. Hochmoore zählen zu den Lebensräumen der Schweiz, die am stärksten bedroht sind. Flachmoore sind ähnlich gefährdet. Im Jahr 1987 entschied sich die Schweizer Bevölkerung mit der Annahme der Rothenthurm-Initiative zum gesetzlichen Schutz der Moore. Seither blieb die Moorfläche praktisch konstant. Zum Moorschutz gehört auch eine regelmässige Überprüfung der noch vorhandenen Moore. Diese zeigt auf, dass deren ökologische Qualität besorgniserregend abgenommen hat. Ein möglicher Schutz sind Pufferzonen zu umliegenden Flächen und Regenerationen. Hochmoore üben wichtige ökologische Funktionen aus. Eine wichtige Eigenschaft ist es, den Wasserhaushalt in der Umgebung auszugleichen, indem sie viel Wasser speichern und nur langsam wieder an die Umgebung abgeben. Als die Hochmoore verschwanden, häuften sich Hoch- und Niedrigwasserstände. Auch sind sie in gesundem Zustand ein CO2-Speicher. Zersetzte Torfmoose jedoch setzen CO2 frei. Hochmoore benötigen flache Gebiete und einen wasserundurchlässigen Untergrund. Im Glarnerland mit den steilen Bergen und hauptsächlich kalkhaltigem Untergrund sind diese Voraussetzungen meist nicht gegeben. Die Niederschlagsmenge mit jährlich mehr als 2000 mm Niederschlag wäre optimal. Auch die Temperaturen sind ziemlich ideal. Das Wachstum von neuen Hochmooren ist aufgrund von Platzmangel und unpassendem Untergrund im Glarnerland nicht zu erwarten. Dass sich die vorhandenen Hochmoore gesund weiterentwickeln, wenn sie nicht gestört werden, ist jedoch wahrscheinlich.

Blick von Mettmen Richtung Glarus
Blick von Mettmen Richtung Glarus, M. Orler

 

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