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Die Braunwalder Direktorin

Gabriela Heer mag keinen Larifari-Betrieb. • Bild: Tina Wintle

Der Public Newsroom www.gl.ch zeigt regelmässig ein Portrait aus der «Glarner Woche». Heute über eine junge Frau, die für Braunwald vorwärts macht.

Von Tina Wintle, Glarner Woche

Die langen roten Haare sind ein augenfälliges Merkmal von Gabriela Heer. Nicht, dass es das einzige wäre: Trotzdem stechen sie ins Auge, wenn man der sympathischen neuen Tourismusdirektorin von Braunwald-Klausenpass-Tourismus gegenübersteht.

Die gebürtige Riedernerin ist Teil eines Zwillingspaars. Ihrer Schwester, so erzählt sie, sehe sie sehr ähnlich, weshalb es, wie üblich bei Zwillingen, immer auch zu Verwechslungen kam. «Erst seit ich meine Haare rot trage, werde ich als eigenständige Person wahrgenommen.» Wenn die beiden zusammen auftreten, käme es zwar immer noch vor, dass die Leute fragten: «Und, wie geht es euch?»

Gabriela Heer hat kürzlich das Amt von Fridli Hösli übernommen, und leitet nun das touristische Braunwald. Sie ist derzeit daran, sich an der HSO in Rapperswil zur Marketingfachfrau ausbilden zu lassen. Sie war bereits zuvor als Leiterin Gästebetreuung und Mitarbeit Marketing bei Braunwald-Tourismus tätig, viel habe sich nicht geändert. «Ausser, dass ich nun früher ins Büro komme und später gehe und die Gesamtverantwortung trage», lacht sie. Larifari-Betrieb bringt die ordnungsliebende Powerfrau in Rage: «Alle müssen mit anpacken, damit Braunwald touristisch attraktiv bleibt.»

Mein grösstes Anliegen ist, dass Braunwald und das Glarnerland weiterkommen.

Mit mehr Leidenschaft und Freude kann man kaum bei der Sache sein. Vor eineinhalb Jahren ist sie von Glarus nach Braunwald umgezogen. Ob ihr das nicht alles zu viel von «Hoch über dem Alltag» wird? «Nein, im Gegenteil. Wenn ich in Braunwald bin, fühle ich mich zu Hause, fühle, dass ich angekommen bin.» Deshalb, so ist sie der Meinung, fällt es ihr auch nicht schwer, diesen Ort zu vermarkten. Weil sie ihn kennt, weil sie weiss, was er braucht, wie er funktioniert und weil sie ihn von ganzem Herzen liebt. Braunwald lebt vom Wintersport, das Wichtigste für den Ort sei der direkte Anschluss ins Skigebiet. Für die Sommermonate möchte sie Braunwald als Bergsport- und Familienferienort noch besser verankern. Dabei soll Braunwald nicht nur als Wanderdestination punkten, sondern auch als Kletter- oder Bikedestination Touristen anziehen.

Auch privat engagiert sie sich für Braunwald: Zum Beispiel hat sie zusammen mit anderen Interessierten den Braunwalder Dorfverein neu aufgezogen. Aktiv ist sie ebenfalls als Schauspielerin bei den «Bruuwalder Spiellüüt» oder als Chronistin beim Neujahrsboten. Wenn sie frei hat, muss sie nicht zwingend in die Anonymität herunter, muss nicht fluchtartig weg, um Ruhe zu finden. Sie geht dann, links und rechts grüssend, Richtung Ortstock hinauf, auf die Brächalp, ihrem Lieblingsplatz, wo sie Kraft tanken kann. «Andere Braunwalder müssen zur Abwechslung runter, ich aber muss noch weiter rauf. Wenn es sein muss, gibt es schon auch Plätzchen, selbst in Braunwald, wohin ich unerkannt verschwinden kann.» Hauptsache raus, das sei bei ihr schon als Kind so gewesen.

Auch ihr Lebenspartner, der aus Diesbach stammt, wohnt in Braunwald. Allerdings sei er nur saisonal bei ihr, schmunzelt sie. Im Sommer ist er im Transport tätig und im Winter als Pistenfahrzeugfahrer, mit Arbeitszeiten bis in die frühen Morgenstunden hinein. Die Zeiten, in denen sie sich im Winter sähen, seien rar – er schlafe, wenn sie arbeite – und umgekehrt. Es sei denn, sie fährt bei ihm im Pistenfahrzeug mit. «Eine Klette darf man in so einer Beziehung nicht sein.»

Persönliches

  • Interessen und Hobbys: Braunwald, Klettern, Wandern, Theater
  • Lieblingsmusik: AC/DC
  • Liebste Orte: Braunwald und Edinburgh
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