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Energielieferant Glarner Wald – aktuelle Nachfrage nach Energieholz wird mit einheimischem Holz abgedeckt

Der Wald liefert Energieholz • Foto: Samuel Trümpy

Departement Bau und Umwelt • Der Dachverband Holzenergie Schweiz hat im Auftrag des Departments Bau und Umwelt eine Aktualisierung der Energieholzstudie des Kantons Glarus erarbeitet. Die Studie ermittelt die bereits genutzte und die zusätzlich verfügbare Energieholzmenge aus dem Glarner Wald. Sie stellt diese der künftigen Nachfrage im Kanton gegenüber.

Die Studie zeigt auf, dass der Glarner Wald zusätzliches Energieholz liefern kann und damit die aktuelle Nachfrage nach Energieholz im Kanton Glarus zusammen mit Restholz und Landschaftsholz fast abgedeckt wird. Eine darüber hinaus gehende Nutzung von zusätzlichen Holzvorräten würde jedoch eine Änderung der Rahmenbedingungen (Holzpreis, Subventionen, Erschliessung, Naturschutz) voraussetzen. In der aktuellen Nachfrage wurden die beiden geplanten Wärmeverbünde in der Gemeinde Glarus bereits berücksichtigt. Die Glarner Gemeinden sehen ein gewisses Potenzial für zusätzliches Energieholz in der Erschliessung bisher nicht erschlossener Waldflächen und in der Nutzung von Landschaftsholz aus Gehölzen ausserhalb des Waldes.

Die Studie gibt einen Überblick über die Energieholznutzung und Verfügbarkeit im Kanton Glarus. Zusätzliche wurde der zukünftige Holzbedarf der drei Wärmeverbundprojekte Glarus 2, Glarus 3 und Obstalden berücksichtigt. Zusammen mit den Holzfeuerungen, wird der Verbrauch im Vollausbau bei rund 33'000 Kubikmeter Holz pro Jahr liegen. Der Grossteil davon – rund 26'000 Kubikmeter - stammt aus Waldholz (siehe Tabelle 1), das heisst aus dem Glarner Wald.

Möglichkeiten zusätzlicher Nutzung bestünden, indem weniger Holz im Wald liegengelassen würde, durch eine Verschiebung der Nutzungsart (z.B. Nutzung als Energieholz anstelle von Industrieholz, weniger Export).

Die Menge an zusätzlich verfügbarem Waldholz, das gemäss den Glarner Gemeinden unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen als Energieholz genutzt werden kann, liegt bei 9600 Kubikmetern. Die Potenziale für Rest- und Altholz sind bereits ausgeschöpft. Ein gewisses zusätzliches Potenzial besteht beim Landschaftsholz.

Tabelle1: Aktuelle und zukünftige Energieholznutzung verteilt auf die verschiedenen Anlagen- und Holzkategorien für den Kanton Glarus.

Anlagenkategorie Anzahl 
Anlagen
Waldholz
m3/Jahr
Restholz
m3/Jahr
Landholz
m3/Jahr
Altholz
m3/Jahr
Total
m3/Jahr
Handbeschickte Feuerungen 2275 4284 149 667 120 5220

Pelletöfen
Pelletkessel < 50 kW
Pelletkessel > 50 kW
Schnitzelfeuerungen > 50 kW

51
78
17
13
5
92
55
265
99
1438
1043
0
0
0
0
30
0
0
0
0
104
1530
1098
295
Schnitzelfeuerungen > 50 kW
innerhalb Holzverarbeitung
10 0 2170 0 0 2170

Schnitzelfeuerungen > 50 kW
ausserhalb Holzverarbeitung

17 21'560 0 1350 0 22'910
Total 2461 26'261 4899 2047 120 33'327

Tabelle 2 fasst die genutzte Waldholzmenge sowie das zusätzliche Potential und den zukünftigen Bedarf zusammen. Sie zeigt, dass der zukünftige Bedarf die Verfügbarkeit übersteigt. Die Studienautoren halten folgendes fest: «Für die Versorgung zusätzlicher Holzenergieanlagen mit Energieholz wird es nötig sein, Holz aus anderen Kantonen und Regionen einzuführen, oder aber es erfolgt eine Sortimentsverschiebung hin zum Energieholz».

Tabelle 2: Waldholz-Nutzung 2021, Potenzial total (zusätzliche Verfügbarkeit aus Glarner Wald) und zukünftige Nutzung und zukünftiges Potenzial (Verfügbarkeit, bzw. fehlende Holzmenge)

Gemeinde Nutzung 2021
m3/Jahr
Potenzial total
(Verfügbarkeit)
m3/Jahr
Zukünftige Nutzung
(mit Glarus 2 und 3, Obstalden)
m3/Jahr

Zukünfitiges
Potenzial (Verfügbarkeit
m3/Jahr)

Glarus Nord 5093 8693 5693 3000
Glarus 3421 4921

15'421

-10'500
Glarus Süd 5147 9647 5147 4500
Total 13'661 23'261 26'261 -3000

Medienkontakt
Mi. 31.5.2023, zwischen 16 und 17 Uhr erreichbar:
Franziska Wyss: Hauptabteilung Bau und Umwelt franziska.wyss@gl.ch l 055 646 64 67

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