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Grünes Licht für die Ertüchtigung der Braunwaldbahn

Die Braunwaldbahn wird für rund elf Millionen Franken ertüchtigt, um einen sicheren und zuverlässigen Betrieb zu gewährleisten • Foto: Braunwald-Standseilbahn AG

Braunwald-Standseilbahn AG • Der Verwaltungsrat der Braunwald-Standseilbahn AG hat das Projekt für die Ertüchtigung der bestehenden Standseilbahn beschlossen und gestartet. Damit kann eine zuverlässige Verbindung nach Braunwald sichergestellt werden, während die künftige Zubringerlösung erarbeitet wird.

Die bestehende Standseilbahn zwischen Linthal und Braunwald muss umfassend saniert und renoviert werden, um weiterhin eine sichere und zuverlässige Verbindung bereitzustellen. Damit der Betrieb bis zum Ende der Konzessionsdauer im Jahr 2035 bei höchster Verfügbarkeit gewährleistet werden kann, müssen Anlagenteile erneuert und die Infrastruktur angepasst werden. 

Notwendige Massnahmen

In den Ein- und Ausstiegsstationen Linthal und Braunwald sowie den Fahrzeugen müssen die geltenden Bestimmungen des Behindertengleichstellungsgesetzes durch bauliche Massnahmen umgesetzt werden. Erneuert werden müssen auch die sicherheitsrelevante Infrastruktur, die Stationen und Güterlogistik sowie die Elektromechanik. Die aufwändigsten Eingriffe auf der Bahnstrecke betreffen den Ersatz der Tunnelbrücke und die Sanierung des Tunnelprofils.

Ausschreibung für erste Etappe erfolgt

Nachdem nun die Umsetzung des Projektes für die Ertüchtigung der Braunwaldbahn beschlossen wurde, werden die ersten Arbeiten im Februar 2022 ausgeschrieben. Das Projekt wird etappiert und dauert voraussichtlich bis Ende 2024. Die erste Etappe betrifft den dringenden Ersatz der gesamten Steuerung. Ein Jahr später folgen Anpassungen und Erneuerungen am Antrieb, sowie die Teilsanierung der Strecke. Im Jahr 2024 wird schliesslich der aufwändigste Teil des Projektes in Angriff genommen; die Komplettsanierung und der Umbau der Fahrzeuge sowie die Sanierung des Tunnels.

Möglichst wenig Unterbrüche

Betriebsunterbrüche während der Bauphase sind unvermeidlich. Das Projekt wird jedoch so angelegt, dass Einschränkungen des Betriebs möglichst vermieden und wo trotzdem notwendig, minimiert werden. Braunwald wird in dieser beschränkten Zeit, wie schon während der Totalsanierung der Braunwaldbahn im Jahr 1997, durch Helikopterflüge erschlossen.

Finanzierung

Die Kosten für die Ertüchtigung der Braunwaldbahn werden auf 10,8 Millionen Franken geschätzt. Dem Bundesamt für Verkehr (BAV) wird das entsprechende Gesuch eingereicht. Der regionale Personenverkehr der Bahn ist abgeltungsberechtigt, der Bund und der Kanton (Besitzer) teilen sich die Kosten für die Investitionen.

Ertüchtigungsprojekt ist kein Vorentscheid für den künftigen Zubringer

Der Regierungsrat hat im Jahr 2020 ein freiwilliges Mitwirkungsverfahren durchgeführt, um die Bedürfnisse der verschiedenen Anspruchsgruppen für die künftige Erschliessung von Braunwald zu klären. In der Folge werden derzeit zwei Projektvarianten vertieft geprüft:

  • Bau einer 10er-Seilkabinenbahn für Personentransporte und leichte Güter sowie die ertüchtigte Standseilbahn vorwiegend für Güter.
  • Neubau der Standseilbahn auf dem bestehenden Trassee und Neubau der Bergstation. Aufzeigen von Möglichkeiten für den Weitertransport von Personen zum Hüttenberg und zum Grotzenbühl.

Diese Ausgangslage macht klar: Auch nach 2035 verkehrt eine Standseilbahn und die Strecke vom Tal bis zur Tunnelausfahrt Richtung Berg bleibt bestehen. Andrea Bettiga, Verwaltungsratspräsident der Braunwald-Standseilbahn AG und Regierungsrat, betont denn auch, dass mit dem aktuellen Projekt kein Entscheid vorweggenommen werde:

Wir müssen die Bahn nun fit machen, damit Braunwald für die Einheimischen und Gäste zuverlässig erschlossen bleibt. Das Projekt ist inhaltlich und zeitlich so ausgerichtet, dass es mit beiden Varianten zusammenpasst, die jetzt geprüft werden.

Die beiden Zubringer-Varianten werden derzeit abgeklärt, der Regierungsrat hat am 18. Januar 2022 einen Kredit von knapp 170'000 Franken aus dem Tourismusfonds für die weiteren Arbeiten beschlossen.

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