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Regierungsrat legt Energieplanung 2035 vor

Der Anteil an erneuerbarer Energie aus Wasser und Sonne konnte in den vergangenen zehn Jahren gesteigert werden, die gesteckten Ziele wurden aber nicht erreicht • Visualisierung Axpo

Regierungsratssitzung 21. Dezember 2021 • Der Regierungsrat nimmt die Erfolgskontrolle zum Energiekonzept 2012 zur Kenntnis und legt die Energieplanung 2035 vor.

Eine externe Firma überprüfte, ob die Ziele des Glarner Energiekonzepts, welches seit 2012 in Kraft ist, erreicht werden konnten. Darauf aufbauend wurde in Zusammenarbeit von Kanton und Gemeinden eine Energieplanung mit Horizont bis ins Jahr 2035 erarbeitet (vgl. auch Medienmitteilung vom 8. Juni 2021).

Erfolgskontrolle: Verbesserungen gelungen, aber Ziele nicht erreicht

14 von 22 kantonalen Massnahmen und 13 von 19 kommunalen Massnahmen aus dem Energiekonzept von 2012 wurden ganz oder teilweise umgesetzt. Es konnte jedoch keines der ambitionierten Ziele erreicht werden, auch wenn in allen Zielbereichen Fortschritte verzeichnet wurden. Bei der Produktion erneuerbarer Energie wurde eine Steigerung von 2800 Kilowattstunden (kWh) pro Person und Jahr auf 4200 kWh pro Person und Jahr erreicht. Dies entspricht einer Zunahme um rund 50 Prozent. Die Produktion der Kleinwasserkraft konnte von 143 Gigawattstunden (GWh) im Jahr 2010 auf 217 GWh im Jahr 2020 gesteigert werden. 

Anstrengungen müssen verstärkt werden

Der Kanton hat seit der Erstellung des Energiekonzeptes 2012 zahlreiche Anstrengungen zur Erreichung seiner Ziele im Bereich Energie unternommen. Diese sollen weitergeführt und dazu neue Massnahmen eingeführt werden, damit die neuen Energie- und Klimaziele erreicht werden können. Ein erster Schritt dazu ist die Einführung der aktuellen Mustervorschriften der Kantone im Energiebereich im kantonalen Energiegesetz (Landsgemeinde 2021). Seit der Erarbeitung des Energiekonzeptes 2012 haben sich die Rahmenbedingungen verändert und die übergeordneten Ziele auf nationaler Ebene weiter verschärft. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, müssen noch stärkere Massnahmen eingeführt werden. Mit strengeren Massnahmen auf nationaler Ebene, beispielsweise über CO2-Grenzwerte und CO2-Abgaben, kann die Entwicklung auch im Kanton Glarus positiv beeinflusst werden.

Energieplanung 2035: Ziel «Netto-Null 2050»

Die Energieplanung 2035 hat zum Ziel, dass der Kanton Glarus bis 2050 das Ziel Netto-Null für den Treibhausgasausstoss erreicht. Ab dem Jahr 2050 soll der Kanton unter dem Strich keine energiebedingten CO2-Emissionen mehr ausstossen. Dies entspricht auch dem Ziel, das der Bundesrat mit der langfristigen Klimastrategie der Schweiz beschlossen hat. Zur Erreichung dieses Ziels werden Grundsätze zu Wärme, Strom und Mobilität festgelegt. Die Massnahmen im Energiekonzept 2035 in den Bereichen Raumplanung, Gebäude, Mobilität, Betriebe, Energieversorgung und Vernetzung sowie Kommunikation und Monitoring knüpfen an das Energiekonzept 2012 an.

Vernehmlassungsantworten

Dass das Ziel «Netto-Null» erreicht werden muss, war in der Vernehmlassung zur Energieplanung 2035 unbestritten. Neun Verbände und drei Parteien forderten aber, dass dieses Ziel bereits deutlich vor 2050 erreicht werden soll. Nach Meinung des Regierungsrates liegen keine belastbaren Erkenntnisse vor, ob und wie Netto-Null früher erreicht werden kann. Auf Bundesebene wurden umfassende Analysen und Abklärungen zum Zeitplan und den Kosten der Zieldefinition Netto-Null 2050 gemacht und darauf aufbauend die Ziele und der Fahrplan definiert. Der Kanton Glarus stützt sich auf diese Analysen. 

Kantonale Energieplanung 2035

Die Energieplanung 2035 kann hier heruntergeladen werden: Kantonale Energieplanung 2035.

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