Die Herausforderungen: Die wichtigsten Entwicklungsparameter im Überblick
Der Kanton Glarus stellt sich den Herusforderungen
Der Kanton Glarus und seine Gemeinden müssen zahlreiche Herausforderungen bewältigen. Nur wenn dies gelingt, können die Glarnerinnen und Glarner ihre Zukunft erfolgreich gestalten.
Komplizierte Strukturen hemmen die Entwicklung
Der Kanton Glarus verfügte Ende 2005 mit rund 38 000 Einwohnerinnen und Einwohnern – das entspricht der Bevölkerung einer kleineren Schweizer Stadt – über 70 Körperschaften: Ortsgemeinden, Schulgemeinden, Fürsorgegemeinden, Tagwen und alle Formen von Zusammenschlüssen und Verbindungen. Diese Strukturen sind kompliziert und kleinräumig. Das macht Entscheidungsfindungen und das Umsetzen wirksamer Strategien sowohl für den Wohnort wie für den Wirtschaftsstandort Glarus schwierig und schwerfällig.
Gemeindestrukturen im Kanton Glarus
Ernste Finanzsituation
Viele Glarner Gemeinden sind nur dank finanzieller Unterstützung des Kantons lebensfähig. Auch die Finanzsituation vieler Schulgemeinden ist alarmierend, und bei den Fürsorgegemeinden hat sich die Finanzsituation seit 2000 deutlich verschlechtert. Das Gesamtvermögen der Glarner Gemeinden betrug im Jahr 2000 noch 25 Mio. Franken. 2004 ist es einer Nettoschuld von 1 Mio. Franken gewichen. Der Kanton Glarus und seine Gemeinden leben auf Kosten der kommenden Generationen.
Entwicklung Gemeindevermögen in den Jahren 2000 – 2004 (in Mio. Franken)
Die Kantonsschulden steigen (in Mio. Franken)
Milizsystem am Limit
Viele kommunale Körperschaften haben Probleme, geeignete Leute für die zahlreichen Aufgaben zu finden. Dazu kommt, dass die Anforderungen in Zukunft noch viel komplexer werden und in vielen Bereichen fundiertes Fachwissen voraussetzen. Ein Milizsystem, das in kleinen und kleinsten Räumen funktionieren muss, stösst hier an Grenzen.
Stagnierende Bevölkerung und überalterte Bevölkerungsstruktur
Die Schweizer Bevölkerung wächst, die Glarner Bevölkerung stagniert. Zwischen 1960 und 2001 waren die Bevölkerungszahlen stark rückläufig, seither bleiben sie etwa gleich. Während das Unterland wächst, ist das Mittelland stabil und das Hinterland verliert an Bevölkerung. Die demographische Entwicklung ist ungünstig, der Anteil älterer Mitbürger und Mitbürgerinnen an der Gasamtbevölkerung nimmt schnell zu. Die rasch wachsende Zahl älterer Menschen und die Abnahme der jüngeren Altersgruppe wird negative Folgen haben für die Bildung, die Gesundheit, den Arbeitsmarkt, die soziale Sicherheit und das Wohnen.
Bevölkerungsentwicklung
Die Schule vor einem Paradigmawechsel
Viele unserer Schulgemeinden befinden sich in einer prekären finanziellen Situation und die Schülerzahlen gehen markant zurück. Auf das Schulwesen aber kommen neue Aufgaben hinzu: Neue Lerninhalte, die Schaffung von Tagesstrukturen, die Schaffung geleiteter Schulen usw. Gute Schulen sind eine wesentliche Voraussetzung für einen attraktiven Wohnstandort.
Geburtenrate
Ein Fürsorge- und Vormundschaftswesen, das komplexer wird
Die Fürsorge- und Vormundschaftsfälle wachsen rasch an. Gleichzeitig werden sie komplexer und anspruchsvoller. Viele der im Milizsystem tätigen Personen stossen an Grenzen und fordern Unterstützung beim Kanton an. Ein qualitativ hoch stehendes Sozialwesen muss gesichert werden.
Offizielle Informationen:
Präsentation_Gemeindestrukturreform [PDF, 386 KB]
Weg_zur_Gemeindestrukturreform [PDF, 663 KB]