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Linthkanal

Bewilligungen Linthkanal können bei der Linthverwaltung in Lachen bezogen werden.

Die Linth vor der Korrektion
Als die Linth noch von Mollis quer zum Tal nach Niederurnen und Ziegelbrücke floss, wurde die Ebene zwischen Näfels, Weesen und Ziegelbrücke regelmässig und mit verheerenden Folgen durch die Linth überschwemmt. Ab dem 18. Jahrhundert lagerte sich mehr und mehr Geschiebe aus den Glarner Bergen in der Linthebene ab und zerstörte grosse Kulturlandflächen. Die hohe Erosion im Glarnerland war durch die systematische Abholzung und daraus resultierenden Murgänge bedingt.

Die Ablagerung des Geschiebes in der Linthebene führte dazu, dass die Maag nicht mehr in den Zürichsee abfliessen konnte. Dies führte zum Ansteigen des Walensee und regelmässigen Überschwemmungen in den Anrainerorten. Die Linthebene versumpfte und es kam zu regelmässigen Malariaausbrüchen.

Die betroffenen Kantone Glarus, Schwyz und St. Gallen zogen die Eidgenössische Tagsatzung zur Rate. Diese beauftragte den Berner Ingenieur Andreas Lanz mit einer Sanierung der Linth. Der Kostenvoranschlag von rund 90000 Gulden schreckte aber die Tagsatzung ab.

Linthkorrektion
1783 gab die Tagsatzung ein Projekt für die Korrektion der Linth in Auftrag, das jedoch erst 1804 zu konkreten Bauplänen führte. Das Projekt sah die Kanalisierung der Linth ab Mollis vor. Der Kanal sollte in den Walensee geleitet und das Flussbett zwischen Walen- und Zürichsee begradigt werden. Die Bauarbeiten unter der Leitung von Hans Conrad Escher von der Linth begannen 1807 dank Eschers guten Beziehungen. Der heute als Escherkanal bekannte Kanal bei Mollis wurde 1811 eröffnet. 1816 waren auch die Arbeiten am Kanal zwischen Walensee und Zürichsee beendet. Die Zuflüsse aus dem Gaster und der March wurden in zwei Kanälen links und rechts des Hauptkanals, den Linth-Seitenkanälen gesammelt, wodurch der Kanal frei von Geschiebe gehalten wird.

Durch die Linthkorrektion wurde der Wasserspiegel des Walensees um 5,5 Meter gesenkt. Die Riet- und Sumpfflächen zwischen den beiden Seen wurden bis zum Zweiten Weltkrieg zur Streugewinnung weiter kontrolliert bewässert. Die Trockenlegung durch Drainage erfolgte erst durch die Linthmelioration nach 1938 im Rahmen der so genannten «Anbauschlacht».

Bisher hielten die Dämme der Linth den Belastungen durch Hochwasser stand. Bei den Hochwassern 1999 und 2005 konnte ein Brechen der Dämme aber nur knapp verhindert werden. Sie wurden anschliessend notdürftig saniert. Eine Gesamtsanierung des Linthkanales ist in Planung. Der Hochwasserschutz und eine teilweise Renaturierung des Linthlaufes stehen dabei im Zentrum der Debatte. Kontrovers diskutiert wird besonders eine Rücknahme der Dämme, da dabei zwar ein natürlicherer Flusslauf entstehen würde, jedoch grössere Flächen landwirtschaftlichen Nutzlandes geopfert werden müssten.

Die Linth verlässt den Zürichsee in der Stadt Zürich als Limmat.