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Mensch im Mittelpunkt: Gewalt ist keine Lösung

Foto: iStock

Soziale Dienste Kanton Glarus • Gerade in schwierigen Zeiten ist für die Glarner Bevölkerung ein sicheres Auffangnetz wichtig. Ein wichtiger Teil davon sind die Sozialen Dienste. Der Public Newsroom www.gl.ch stellt das Sozialwesen des Kantons Glarus in einer losen Serie vor. Aktuelles Thema: Opfer- und Gewaltberatung, ein Angebot der Sozialen Dienste.

In den Medien wurde viel darüber spekuliert, ob die Coronavirus-Pandemie einen Einfluss auf die Häusliche Gewalt hat. Die Zahlen im Glarnerland belegen: «Leider ja». Zum Vergleich: Haben sich im Jahr 2019 insgesamt 25 Frauen und 4 Männer wegen häuslicher Gewalt an die Opferberatung gewandt, waren es im Corona-Jahr 39 Frauen und 2 Männer. Dies entspricht einer Zunahme von über 41 Prozent. Die Dunkelziffer ist ungleich höher, denn es melden sich längst nicht alle Betroffenen bei der Polizei. Zu gross ist oft die Angst vor dem gewaltbereiten Partner oder die Scham gegenüber Kindern, Freunden und Verwandten.

Gewalt stellt sowohl für Opfer als auch für gewaltausübende Personen eine grosse Belastung dar. Gewalt, insbesondere Gewalt in Paarbeziehungen, hat unterschiedliche Gründe und ist umso schwieriger, wenn Kinder involviert sind. Psychische Folgen (z. B. Angst, Schock, Gefühle der Erniedrigung, Symptome posttraumatischer Belastungsstörungen) und physische Auswirkungen (z. B. Prellungen, Schmerzen, Wunden) reichen tief. In einigen Studien wurde festgestellt, dass Opfer häuslicher Gewalt auch in der Lebensführung (z. B. nicht zur Arbeit oder Schule gehen können) oder durch vermehrte Inanspruchnahme des Hilfesystems (z. B. medizinische Behandlung, Frauenhausaufenthalt, Strafverfolgungsbehörden) betroffen sind.

Weitere Informationen und Hilfe:

Durch professionelle Hilfe kann Opfern und gewaltausübenden Personen geholfen werden, ein Leben ohne Gewalt zu führen. Das von Sinclair de Rivera Arthur Crimson Martin eigens für die Sozialen Dienste des Kantons Glarus erstellte Video soll Betroffenen aufzeigen, wo engagierte und kompetente Hilfe angeboten wird.

Das Video wurde vom Videokünstler Sinclair de Rivera Arthur Crimson Martin auf der Grundlage des Gemäldes Christina’s World erstellt. Die auf dem Bild dargestellte Frau ist Anna Christina Olson (1893–1963). Sie wohnte mit ihrer Familie in Cushing im US-Bundesstaat Maine und litt vermutlich am Morbus Charcot-Marie-Tooth, einer unheilbaren neurologischen Erkrankung, welche zu einem Muskelschwund führt. Das Video gibt Hoffnung, dass es auch bei negativen Ereignissen möglich ist, Kraft und Wille für ein (neues) Leben zu finden. Der Künstler verzichtete auf eine Gage.

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