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Mehr Platz und Aktualität für Glarner Geschichte

Foto: Samuel Trümpy

Regierungsratssitzung 19. November 2019 • Die Trägerschaft für den Freulerpalast erneuert die Textildruckausstellung im Museum des Landes Glarus und saniert einen Teil des Gebäudes. Der Kanton Glarus beteiligt sich mit maximal 2,5 Millionen Franken.

Die Textildruckausstellung im Freulerpalast widmet sich einem zentralen Kapitel der Glarner Geschichte. Technik und Mobiliar sowie die Präsentation sind nach 30 Jahren zu erneuern. Auch bei den sanitären Anlagen und den Besuchergarderoben besteht Renovationsbedarf. Zudem schafft der Rückbau der ehemaligen Abwartswohnung zusätzliche Museumsfläche im Dachgeschoss für eine modernen, interaktive Textildruckausstellung.

Gemeinsame Finanzierung und rasche Umsetzung

Gesamthaft besteht ein Investitionsbedarf von gut drei Millionen Franken. An der Finanzierung beteiligen sich die Stiftung für den Freulerpalast, die Standortgemeinde Glarus Nord sowie die Denkmalpflege. Die Landsgemeinde 2020 soll über den Anteil des Kantons von zwei Millionen Franken an die baulichen Massnahmen und von einer halben Million Franken an die Ausstellungserneuerung befinden. Bei einem positiven Entscheid beginnen die Erneuerungsarbeiten 2021. Die Neueröffnung ist für April 2022 geplant.

Öffentliche Nutzung sichert historisches Baudenkmal

Das Erneuerungsvorhaben ist Teil der Legislaturplanung 2019–2022. Das entsprechende Legislaturziel bezweckt, das bestehende kulturelle Angebot im Kanton besser zu pflegen und der Bevölkerung einen aktiveren Kontakt zu ermöglichen. Die Massnahmen gewährleisten die öffentliche Nutzung des Palasts als Museum und sichern das historische Baudenkmal nachhaltig.

Geschichte, wo man hinschaut

Der Freulerpalast gilt seit dem Bau im 17. Jahrhundert als einzigartig unter den Schweizer Profanbauten seiner Zeit. 1934 errichteten Kanton und Gemeinde Näfels die Stiftung «für den Freulerpalast» mit dem Ziel, den barocken Herrschaftssitz zu erwerben, zu restaurieren und darin ein historisches Museum einzurichten. Unter der Leitung von Architekt Hans Leuzinger wurden von 1937 bis 1947 der Haupt- und Nebenflügel saniert sowie Hof und Stallungen wiederhergestellt. 1983 bis 1992 erfolgte eine Gesamterneuerung. 2008 erfuhr der Eingangs- und Empfangsbereich eine Neugestaltung. Ein Jahr später konnte das Bachmann-Zimmer restauriert werden. Die letzten baulichen Massnahmen zugunsten der Museumsnutzung liegen schon länger zurück.

Motor der Glarner Industrialisierung

Seit 1946 präsentiert das Museum des Landes Glarus einmalige, mit der Geschichte des Glarnerlands verbundene Sammlungen und Einzelobjekte. 1987 wurde das Textildruckmuseum im Dachgeschoss eingerichtet. Die Ausstellung über den Textildruck als Motor der Industrialisierung im 19. Jahrhundert und Grundlage der späteren wirtschaftlichen Entwicklung des Glarnerlands gehört zum Herzstück des Museums. Noch heute ist der Ausstellungsteil beim Publikum beliebt und steht bei der Buchung von Museumsführungen an erster Stelle. Nach über 30 Jahren steht eine Erneuerung der teils defekten oder nicht mehr zeitgemässen Ausstellungstechnik und -präsentation an. Die neue Textildruckausstellung gliedert sich in drei Hauptbereiche: Geschichte, Herstellung und Handel der Glarner Textildruckerzeugnisse.

Der Rückbau der ehemaligen Abwartswohnung im Dachgeschoss schafft mehr Platz für die neukonzipierte Textildruckausstellung • Visualisierung: Raumprodukt
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