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Die Chancen

Chancen.jpgDie Chancen der Gemeindestrukturreform

Das Reformprojekt "GL 2011: 3 starke Gemeinden – ein wettbewerbsfähiger Kanton“ war von hoher strategischer Relevanz für das Glarnerland, weil die operative Effizienz des Kantons und der Gemeinden sowie ihre strategische Entwicklungsfähigkeit gleichermassen optimiert werden mussten. Es ging um die Zukunftstauglichkeit des Kantons. Mit der Umsetzung des Projekts verbinden sich denn auch viele Chancen und Erwartungen.

Drei starke Gemeinden mit traditionsreicher Basis

Die Glarner Bevölkerung hat sich an der Landsgemeinde 2006 und an der ausserordentlichen Landsgemeinde 2007 für die Schaffung der drei grossen Gemeinden Glarus Nord, Glarus und Glarus Süd entschieden. Diese Ordnung der kommunalen Ebene ist kein Zufall, sondern entspricht der traditionellen regionalen Gliederung des Kantons in das Unterland, das Mittelland und das Hinterland. Die Bildung der drei Gemeinwesen bedeutete also nicht nur die Schaffung von etwas Neuem, sondern gleichzeitig die Stärkung bewährter Wirtschafts- und Lebensräume, die alle über attraktive Wirtschaftsstandorte, Wohngelegenheiten und Erholungsräume in unterschiedlichen Dörfern mit individuellen Vorzügen verfügen.

 

Glarus Nord

Gemeinden Bilten, Niederurnen, Oberurnen, Näfels, Mollis, Filzbach, Obstalden, Mühlehorn

 

Glarus

Gemeinden Netstal, Glarus, Riedern, Ennenda

 

Glarus Süd

Gemeinden Mitlödi, Schwändi, Sool, Schwanden, Haslen (Haslen, Nidfurn, Leuggelbach), Luchsingen, (Luchsingen, Hätzingen, Diesbach), Betschwanden, Rüti, Braunwald, Linthal, Engi, Matt, Elm

 

 

Die Gemeindeautonomie wird gestärkt

Mit der Schaffung von drei grossen Gemeinden wurde die Gestaltungskraft und die Autonomie der Gemeinden gestärkt. Die neuen Gemeinden werden nunmehr von haupt- oder teilamtlichen Gemeindepräsidenten geführt, die einem starken Gemeinderat vorstehen. Zusammen werden sie die Strategien der neuen Gemeinden formulieren und auch den entsprechenden Handlungsspielraum haben. Das operative Geschäft wird bei den zeitgemäss ausgestatteten Gemeindeverwaltungen liegen. Manche der kommunalen Aufgaben, die wegen der vielen kleinen und kleinsten Gemeinden vom Kanton betreut wurden, sind wieder an die Gemeinden übergegangen. Da es zudem weniger Zweckverbände, Schulkreise und andere interkommunale Zusammenarbeitsformen braucht, werden die Mitwirkungsmöglichkeiten der Bevölkerung gestärkt.

Die Chancen:

  • Die Gemeinderäte haben auf der strategischen Ebene grosse Gestaltungsmöglichkeiten.
  • Die Gemeindeverwaltungen können ihre Aufgaben wirtschaftlich und effizient erfüllen.
  • Der Service Public kann ausgebaut werden (z.B. längere Öffnungszeiten der Verwaltungen).
  • Die Bevölkerung hat mehr Mitwirkungsmöglichkeiten, da es weniger Zweckverbände und interkommunale Zusammenarbeitsformen braucht.
  • Der finanzielle und politische Handlungsspielraum ist grösser geworden.
  • Die Eigenständigkeit bleibt hoch.

Die Attraktivität als Wohnort wird erhöht

Der Kanton Glarus verzeichnet eine überdurchschnittlich starke Abwanderung junger Leute, insbesondere von Familien mit Kindern. Das ist deshalb erstaunlich, weil es hier sehr schöne Wohnungen und Häuser an herrlichen Lagen zu moderaten Preisen gibt. Der Grund für die Abwanderung ist, dass die beruflichen Perspektiven für erwerbstätige Väter und Mütter vielerorts beschränkt sind. Die kleinen und kleinsten Gemeinden machten es auch schwer, familien- und schulergänzende Angebote zu realisieren. Die Gemeindestrukturreform hat in allen diesen Bereichen neue Chancen eröffnet: Den drei grossen Gemeinden wird es leichter fallen, den Bedürfnissen der Familien entsprechende Tagesstrukturen auf- respektive auszubauen. Werden die Chancen bei der Wirtschaftsförderung ergriffen, entstehen zudem neue, attraktive Arbeitsplätze, was sich positiv auf die beruflichen Perspektiven auswirkt. Die finanziellen Ersparnisse können helfen, die Steuerbelastung auf einem mittleren Niveau zu halten – auch dies ein wichtiger Standortfaktor. Alle diese Massnahmen zusammen werden die Attraktivität des Wohn- und Lebensraumes Glarus deutlich erhöhen.

Die Chancen:

  • Die grossen Gemeinden können besser günstiges Bauland an attraktiven Lagen erschliessen.
  • Die Versorgung mit öffentlichen Gütern und Dienstleistungen wird besser.
  • Drei grosse Gemeinden können besser ein modernes, ganzheitliches Schulangebot mit zeitgemässen Tagesstrukturen aufbauen und sichern.
  • Der Wirtschaftsstandort wird gestärkt und neue Arbeitsplätze werden entstehen.
  • Die Standortattraktivität wird dank moderater Steuern und/oder Investitionen in zukunftsweisende Projekte gestärkt.

Der Wirtschaftsstandort wird gestärkt

Obwohl der Kanton Glarus zum grossen Wirtschaftsraum Zürich zu zählen ist, steht seine Entwicklung noch im Schatten der boomenden Zürcher Wirtschaft. Die Gemeindestrukturreform hat hier neue Perspektiven eröffnet: Dank der Schaffung von drei starken Gemeinden wird es möglich, auf kommunaler Ebene in enger Abstimmung mit dem Kanton eine aktive und schlagkräftige Wirtschaftsförderung zu betreiben und das ansässige Gewerbe mit hoher Kompetenz zu pflegen. Interessenten für Neuansiedlungen können auf die Beratung von wenigen aber kompetenten Ansprechpersonen zählen, die ihnen unterschiedliche Lagen für ihre individuellen Bedürfnisse anbieten können. Kurze Verwaltungswege ermöglichen rasche Entscheide, was unter anderem zu einem einfachen Bauverfahren führt. Das angestrebte mittlere Steuerniveau und moderate Strom-, Wasser-, und Abwassertarife ergänzen das wirtschaftsfreundliche Klima.

Die Chancen:

  • Es gibt viel weniger, aber sehr kompetente Ansprechpartner.
  • Die Bauverfahren werden vereinfacht.
  • Die Strom-, Wasser- und Abwassertarife werden insgesamt preisgünstiger.
  • Das ansässige Gewerbe wird aktiv gepflegt.
  • Das Steuerniveau bewegt sich auf einer mittleren Ebene.
  • Die kürzeren Verwaltungswege ermöglichen rasche Entscheide.

Ein attraktiver Kanton in der Nähe der Grossagglomeration Zürich

Mit der Schaffung von Glarus Nord, Glarus und Glarus Süd wird es möglich, dass der Kanton und die drei neuen Gemeinden gemeinsame Strategien entwickeln, um aus der Nähe zur Wirtschaftsregion Zürich eine Stärke zu machen. Strategien beispielsweise, mit denen sie die Vorzüge als naturnahes Naherholungsgebiet besser kommunizieren, auf die ruhigen und schönen Wohnorte in gut erreichbarer Distanz zu Zürich verweisen, oder die vielfältigen und kostengünstigen Produktionsstandorte im Glarnerland anpreisen. Bei den vielen kleinen Gemeinden war das bisher sehr viel aufwändiger.

Die Chancen:

  • Die Gemeindepolitik wird zur Regionalpolitik, was zu einer Bündelung der Kräfte führt.
  • Der Kanton und die Gemeinden können gemeinsame Strategien entwickeln, um die Chancen durch die Nähe zum Wirtschaftszentrum Zürich besser zu nutzen.
  • Die Gemeinden strahlen positiv über die Kantonsgrenze aus.
  • Die neue Kraft eröffnet neue Perspektiven für die Zukunftsgestaltung.